Im Integralen Zen geht es letztendlich auch immer um das, was Kandinsky „Synästhesie“ nannte, nämlich eine universelle, durch alles hindurchwirkende Bezogenheit von Farbe, Klang, Form, Wort und Bewegung. Wenn wir schöpferisch in den Experimentellen Zen Künsten agieren, sind wir immer ganzheitlich unterWEGs.
Zugegeben, die Generalprobe ist nicht die Uraufführung, aber dennoch hier kritisch anregende Bemerkungen:
Der Gelbe Klang in der Bayrischen Staatsoper in München ist nicht ganz so GELB, wie es der Titel verspricht. Statt einer zusammenhängenden Vorstellung aus 3 Teilen, die sich aufeinander beziehen, ineinander wirken und trotz ihrer Unterschiedlichkeit mit den drei „Musiken“ von Zappa, Bates und Mukul, gab es nur drei hintereinander aufgeführte eher zusammenhanglose Vorstellungen. Schade eigentlich, denn es hätten sich so viele Transparenzen und Bezüge herstellen lassen in Bildern, im Ton und in der Bewegung, wie in Kandinskys „Improvisation 10“.
Schade eigentlich, denn bei so viel Potenzialität der einzelnen Beiträge, hätte man ein großes Werk der „Klang-Bewegungs-Kunst“ in die Welt bringen können. Als konkretes Beispiel, und hier würde ich mich auf eine Rückmeldung freuen: Warum waren die Tänzer im zweiten oder dritten Teil nicht Gelb gekleidet? Wieso erschien niemals Kandinskys Bild zu Beginn, am Ende oder auch zwischendrin, um einen Rahmen zu setzen? Wieso gab es kein integral synästhetisches Zusammenspiel der „drei Musiken“ als großes Finale?
Auch wenn ich die aktuelle Aufführung nicht kenne, so entlarvt sich der Autor des Artikels durch seine abschließenden Aufführungsvorschläge, die mir klingen wie die Forderung nach einem Bild vom röhrenden Hirsch in der Kunstausstellung, nach Säulen vor Auseingängen und Heirat der Hauptfiguren am Schluß des Romans. Wenn seiner Meinung nach Kunst das ist, was die Erwartungen von Lischen Müller bei der Schulaufführung erfüllt, dann darf er wohl nicht woanders seinen Kunstgenuß suchen. Daß auch ich skeptisch bin, ob die eingesetzten Musiken in der Lage, sind der Komplexität der kandinskyschen Vorlage Herr zu werden sei dahingestellt …
Die Musiken sind in und für sich wunderbar, wenn auch Frank Zappa sich sehr wahrscheinlich eine etwas „reschere“ Einspielung gewünscht hätte. Und, schade eigentlich, Herr Hirsch hat mich leider nicht verstanden. Aber das macht nichts. Es war doch ein erfrischender Kommentar. Danke!
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