Andreas W Friedrich
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Dr. Paul Leopold Friedrich

Geheimer Medizinalrat
Professor Dr. Paul Leopold Friedrich

Zu seinem 100. Geburtstag
am 26. Januar 1964

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Eine der ältesten deutschen Universitäten - die Albertina in Königsberg, die 1544 gegründet wurde - hätte in diesen Tagen den 100. Geburtstag eines bedeutenden Wissenschaftlers und Hochschullehrers gewürdigt - aber Königsberg steht seit dem Ende des zweiten Weltkrieges unter sowjetischer Verwaltung. In dieser Stadt, deren bedeutendster Sohn der große Philosoph Immanuel Kant war, starb am 15. Januar 1916, wenige Tage vor seinem 52. Geburtstag, der Geheime Medizinalrat, Professor der Chirurgie Dr. Paul Leopold Friedrich an den Folgen eines schweren Nieren- und Herzleidens, daß er sich als beratender Chirurg des I. Armeekorps durch seinen rastlosen und aufopfernden Einsatz in den schweren Abwehrkämpfen gegen die Russen 1914/1915 zugezogen hatte. Professor Friedrich war von 1911 bis zu seinem Tode Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik. Durch seine wissenschaftlichen Leistungen auf den Gebieten der Wundbehandlung, der allgemeinen Chirurgie und der Gehirnchirurgie hatte sich Friedrich in der medizinischen Fachwelt einen bedeutenden Namen erworben und der deutschen Chirurgie im Ausland zu hohem Ansehen verholfen. Er war Ehrenmitglied vieler medizinischer Gesellschaften des Auslandes, besonders in den USA. Die Lungenchirurgie, damals noch in den ersten Anfängen steckend, ist durch Friedrichs Erkenntnisse und Versuche wesentlich beeinflußt und gefördert worden, so daß, wie es auch in einem Nachruf der Königsberger Universität heißt, sein Name in der Geschichte dieser Disziplin einen festen Platz eingenommen hat.

Es ist heute so selbstverständlich, daß der Chirurg während der Operation Gummihandschuhe trägt, daß man sich kaum noch über ihre Einführung und umwälzende Bedeutung für die Arbeitstechnik im Operationssaal Gedanken macht. Friedrich selbst hat über seine Erfindung zum ersten Mal 1898 auf dem Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie gesprochen. Bescheiden und zurückhaltend sagte er damals:

"Will man den Gebrauch der Handschuhe verallgemeinern, wozu mir eine Berechtigung nicht vorzuliegen scheint, so ist es zu bemerken, daß er der Raschheit des Operierens auf alle Fälle schadet, den aseptischen Apparat unnöthig kompliziert, die allgemein menschliche Seite des eventuellen Vertrauens auf seinen Schutz die Strenge der sonstigen Händesterilisationsmaßnahme gefährdet."

"So wenig ahnte er, welches kostbares Geschenk er der Chirurgie machte" schreibt 1916 sein Königsberger Kollege Professor Kirschner in einer Würdigung des Friedrichschen Lebenswerkes.

Schüler von Robert Koch

Paul Leopold Friedrich wurde am 26. Januar 1864 in Roda in Sachsen-Altenburg geboren. Nach dem Abitur studierte er Medizin an der Universität Leipzig. 1888, im Alter von 25 Jahren, schließt er sein Studium mit dem Doktor der Medizin ab und tritt als Militärarzt in die sächsische Armee ein. Ein Jahr später geht Friedrich nach Berlin und arbeitet als Assistenzarzt in der Pathologisch-Bakteriologischen Abteilung des Kaiserlichen Gesundheitsamtes, das unter der Leitung von Robert Koch steht. Diese Tätigkeit, in der sich der junge Arzt mit den exakten Methoden der Bakteriologie beschäftigt, beeinflußt seine Vorstellungen von der Medizin als Heilkunst in einer ganz bestimmten Weise und ist für sein späteres Wirken als Chirurg bedeutsam. In diesen drei Jahren - Robert Koch erfindet 1890 das Impfstoff Tuberkulin, das sich als Heilmittel leider nicht bewährte, aber heute noch als Testimpfmittel im Handel ist - unternimmt Friedrich auch eine Studienreise nach England und Frankreich. Er benützt die Rückreise zu einem längeren Aufenthalt am Institut Pasteur in Paris, das 1888 für die Erforschung der Mikrobiologie und ihre Beziehungen zur Medizin und Chemie gegründet wurde. Louis Pasteur, durch seine wissenschaftlichen Leistungen einer der größten Bakteriologen des vergangenen Jahrhunderts, führte damals grundlegende Untersuchungen über die optimale Aktivität, Gärung und Fäulnis durch und entdeckte dabei die Impfstoffe gegen Tollwut, Rotlauf, Milzbrand und Hühnercholera. Diese Forschungen, die Friedrich lebhaft interessierten, bildeten die Grundlage für die Lehre von der Bakteriologie und schufen damit die Voraussetzungen für Asepsis und Antisepsis in der Chirurgie - Erkenntnisse, auf die Friedrich bei seinen wissenschaftlichen Arbeiten später weiter aufbaute. Professor Kirschner hat diese Zeit als "chirurgisch-bakteriologische Periode" im Leben Friedrichs bezeichnet.

Ausbildung als Chirurg

1891 erhält der junge Dr. Friedrich eine Berufung an die Chirurgische Universitätsklinik nach Leipzig, wo er ein Jahr später als Assistent des bekannten Chirurgen Prof. Thiersch tätig wird. Bei Thiersch erhält Friedrich eine umfassende chirurgische Ausbildung. Thiersch wird sein großer Lehrer, der in dem jungen Mediziner den Sinn für die allgemeine Chirurgie weckt und fördert. Später arbeitet Friedrich in Leipzig als Mitarbeiter von Prof. Trendelenburg. 1895 habilitiert er sich als Privatdozent für Chirurgie. Ein Jahr später wird er als Nachfolger von Prof. Benno Schmidt zum a.o. Professor und Direktor des Chirurgisch-Poliklinischen Institutes Leipzig ernannt. 1899 erscheinen seine Mitteilungen zur Gehirnchirurgie. Es sind fruchtbare Jahre theoretischer Forschung und praktischer Arbeit in der Klinik. Professor Kirschner hat darüber in dem bereits erwähnten Beitrag "Zum Lebenswerke Geheimrat Friedrich" folgendes gesagt: "Kennzeichend für seine innigen Beziehungen zur Bakteriologie ist seine Antrittsvorlesung in Leipzig: "Das Verhältnis der experimentellen Bakteriologie zur Chirurgie". Nach einem Loblied auf die Bakteriologie kommt er zu den, auch dem Schöngeist Friedrichs charakterisierenden Schlußsätzen: Die Bakteriologie habe der Chirurgie einerseits das Messer aus der Hand gewunden, da sie uns gelehrt habe, viele Krankheiten zu verhüten oder ohne Operation zu heilen; und die Bakteriologie habe der Chirurgie andererseits das Messer wieder in die Hand gedrückt, weil erst die durch sie geschaffene Aseptik und Antiseptik den Chirurgen befähigt habe, große Operationen ohne Gefahr auszuüben.

Nachdem Friedrich nun eine größere Anzahl klinisch-bakteriologischer Arbeiten veröffentlicht hatte, von denen ich seine Studien über die bakterielle Aetiologie und die klinische Behandlung der Peritonitis (Bauchfellentzündung) hervorheben will, wandte er sich einer ihn als Polikliniker besonders interessierenden Frage zu, der Behandlung der Gelegenheitswunden. Durch experimentelle Forschungen stellte er fest, daß die Keime einer frischen Wunde nicht sofort, sondern erst nach einer gewissen Anzahl von Stunden in die Nachbarschaft einwandern. Aus dieser Tatsache zog er sofort den für die Praxis wichtigen Schluß: Kommen infizierte oder infektionsverdächtige Wunden - und das sind eben alle Gelegenheitswunden - in den ersten Stunden nach der Verletzung in die Behandlung des Arztes, so kann er diese infizierten Wunden dadurch in keimfreie Wunden verwandeln, daß er das Wundgebiet in toto ausschneidet. Diese Behandlungsmethode, die er zuerst in seiner Leipziger Poliklinik mit bestem Erfolge in systematischer Weise durchführte, hat als "primäre Auffrischung nach Friedrich" die weiteste Verbreitung gefunden.

Noch ein zweiter großer Gedanke, dessen Verwirklichung eine Umwälzung in dem Betriebe des Operationssaales der Chirurgie und ihrer Nachbardisziplinen herbeiführen sollte, fällt in jene Leipziger Zeit: Die Erfindung der Operationshandschuhe aus dünnem Gummi.

Seine nächsten Arbeiten beschäftigen sich mit der Tuberkulose. Von besonderem Werte sind hier seine experimentellen Untersuchungen über die Lokalisierung der Tuberkelbazillen bei der Einbringung in den arteriellen Kreislauf. Er fand, daß die Organe bei dieser Versuchsanordnung nicht regellos und zufällig betroffen werden, sondern daß hinsichtlich der Menge der sich ansiedelnden Tuberkelbazillen eine bestimmte Reihenfolge der Organe innegehalten wird. Am stärksten wird die Niere, das ausscheidende Organ, befallen, demnächst die Lunge, die Knochen und die Gelenke. Einzelne Organe bleiben fast immer frei, so auffallenderweise die blutreiche Milz. In weiteren Untersuchungen stellte er fest, daß durch ein Trauma (eine Gewalteinwirkung) für die Ansiedlung der Tuberkelbazillen kein Locus minoris resistentiae (kein Ort verminderter Widerstandsfähigkeit) geschaffen wird.

Arbeiten zur Lungenchirurgie

1903 folgt Friedrich einem Ruf als ordentlicher Professor und Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik nach Greifswald als Nachfolger von August Bier. Greifswald, damals noch Kleinstadt mit 24.000 Einwohnern, übte auf Mediziner starke Anziehungskraft aus. Die medizinische Fakultät galt als eine der besten Preußens, wie Professor Sauerbruch, den Friedrich als Oberarzt zu sich holte, später schrieb. Hier forschten und lehrten Professoren von Rang und Namen. Sauerbruch, Privatdozent für Chirurgie, kam 1905 nach dem Tode seines Lehrers, Geheimrat von Miculicz, aus Breslau, wo er an der Königl. Chirurgischen Klinik mit Geheimrat Miculicz Versuche erfolgreich abgeschlosssen hatte, bei denen unter Anwendung des Druckdifferenzverfahrens Operationen bei geöffneten Brustfellhöhlen möglich waren. Professor Kirchner schreibt über die Zusammenarbeit zwischen Friedrich und Sauerbruch: "Als Sauerbruch zu Friedrich kam, war dieser von dessen Ideen begeistert und begann mit Sauerbruch in Greifswald den Bau der ersten Unterdruckkammer. Diese praktische Arbeit und die theoretische Beschäftigung mit den Einzelheiten der Lungenphysiologie wirkten auf Friedrich in jeder Hinsicht anregend und fruchtbringend und bestimmten den Inhalt der zweiten Hälfte seines chirurgischen Lebens. Es begann für ihn die Periode der Lungenchirurgie.

Er trat zunächst gegen die damals allegemein übliche und noch jetzt weit verbreitete Behandlung des frischen Pleuraemphems (Brustfelleiterung) durch Rippenresektion auf. Macht man auf diese Weise einfach ein Loch in den Brustkorb, so schnurrt die Lunge in die Gegend des Hilus (Lungenwurzel) zurück, und es entsteht eine riesige, mit Luft und Eiter gefüllte Höhle. Nur in seltenen Fällen hat dann der Körper die Kraft, diese Riesenhöhle zu organisieren und zur Ausheilung zu bringen. Deswegen ist dieses Vorgehen, wie Friedrich hervorhebt, ein unlogisches und unzweckmäßiges Verfahren. Man muß vielmehr den Eiter durch eine ständig wirkende Ventildrainage absaugen, auf diese Weise die Lunge nach und nach zur Entfaltung bringen und sie zwingen, ihren früheren Platz möglichst wieder im alten Umfange einzunehmen.

Friedrichs Hauptinteresse wandte sich sehr bald der chirurgischen Behandlung der Lungentuberkulose zu. Die theoretischen Überlegungen, auf denen seine sich von Jahr zu Jahr verwollkommende Operationstechnik fußte, waren hierbei folgende: Die von Tuberkulose befallenen Lungenabschnitte stehen unter besonders ungünstigen Ausheilungsbedingungen, weil erstens die Lunge in der Brusthöhle wie in eine starre Kuppel eingespannt ist und so nicht unter Narbenbildung schrumpfen kann, und weil zweitens die Lunge bei der Atmung fortdauernd bewegt wird und so nicht, wie beispielsweise erkrankte Gliedabschnitte, durch Ausschaltung und Ruhigstellung geschont werden kann.

Man kann nun einem erkrankten Lungenabschnitte sowohl die Ruhigstellung wie die Schrumpfung dadurch ermöglichen, daß man über dem Krankheitsherde die Rippen, die starren Strebepfeiler des Gewölbes, in weitem Ausmaße entfernt. Denn dann kann die Lunge, die an der kranken Stelle ja nur noch von Weichteilen bedeckt ist, diese weichen Teile unter Narbenschrumpfung einziehen, und die unter dem entknochten Brustkorbabschnitt gelegenen Lungenteile machen die Atembewegungen nicht mehr in dem alten Maße mit. An der Indikationsstellung für die Operation, an der Technik der Entknochung und an der Nachbehandlung der Operierten hat Friedrich in mühevoller und sorgfältiger Arbeit bis an sein Lebensende gearbeitet.

Noch in allerletzter Zeit hat er zwei neue Vorschläge zur chirurgischen Bekämpfung der Lungentuberkulose, die in einer ganz neuen Richtung liegen, als einer der ersten mutvoll erprobt, nämlich die Ruhigstellung einer Lungehälfte durch Unterbrechung der motorischen Nerven (die Bewegung vermittelnder Nerven) herbeizuführen. Durch Schädigung des Nervus phrenicus kann das Zwerchfell, durch Schädigung der Interkostalnerven können die Muskeln des Brustkorbes ausgeschaltet werden. Der letzte, jüngste Vorschlag stammt aus der Friedrichschen Klinik."

Außer seinen neue und eigene Wege gehenden wissenschaftlichen Arbeiten, von denen, um das noch einmal zu betonen, nur die großen Grundzüge skizziert sind, verdanken wir Friedrich noch ein umfangreiches Lehrbuch über die Verletzungen und Erkrankungen des Handgelenkes und der Hand, das einen Teil des von Bergmann und Bruns herausgegebenen Handbuches des praktischen Chirurgie bildet. In musterhafter Weise hat es Friedrich hier verstanden, die Fülle des Materials nach großen Gesichtspunkten zu sichten und in glänzender Weise darzustellen. Das Lehrbuch ist von Friedrich in mehrfachen Auflagen, von denen die letzte wenige Jahre vor seinem Tode erschienen ist, verbessert und ausgebaut worden.


Die Marburger Zeit


Im Jahre 1907 beginnt ein neuer Abschnitt im Leben Friedrichs. Er siedelt nach Marburg über, wo er an Stelle von Prof. Hermann Küster als ordentlicher Professor und Direktor der Chirurgischen Klinik ein dankbares Wirkungsfeld findet. Friedrich liebte Marburg. Er hat gern in dieser malerischen, alten Universitätsstadt an der Lahn gelebt und ist dort auch nach seinem Tode beigesetzt worden. In den nächsten Jahren veröffentlicht er eine Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten, die sich mit der chirurgischen Behandlung der Lungentuberkulose beschäftigen und in medizinischen Kreisen große Beachtung finden. Im "Marburger Kränzchen" trifft sich Friedrich mit dem Bakteriologen Emil von Behring, dem Nobelpreisträger und Erfinder des Diphtherie-Heilserums, und andere bedeutenden Männern der Naturwissenschaft regelmäßig zum Gedankenaustausch.

Königsberger: Höhepunkt und Abschluß

1911, auf der Höhe beruflicher Erfolge, folgt Friedrich einem Ruf der Universität Königsberg. Jetzt beginnt seine große Periode als Lehrer, der sein Wissen und seine Erfahrungen an die Studenten und Schüler weitergibt.

"Wenn er im chirurgischen Hörsaal vortrug, herrschte atemlose Stille, wir standen alle unter dem zwingenden Bann seiner Persönlichkeit. Wie kein anderer verstand er es, ernst und eindringlich von den hohen Pflichten des ärztlichen Standes zu uns zu reden", schreibt einer seiner früheren Schüler 1916 in einem Nachruf.

Aus dem Kreis der Kollegen und Studenten bringt man Friedrich große Sympathien entgegen. Durch seine gütige, menschliche Art - er strahlt Sicherheit und Vertrauen aus - besitzt er die Zuneigung seiner Mitarbeiter und Patienten. Was er als Wissenschaftler theoretisch erforschte, setzte er als Arzt und Operateur in die Praxis um.


Um auf dem Gebiet der Kriegschirurgie Erfahrungen zu sammeln, ging Friedrich aus eigenem Antrieb mit der Unterstützung des Roten Kreuzes im Sommer 1913 nach Athen und Saloniki. In den Lazaretten dieser Städte lagen über viertausend Schwerverwundete - Opfer des zweiten Balkankrieges von 1912/1913. Die Erfahrungen, die Friedrich bei seinen Studien sammeln konnte, betrafen die Frühversorgung von Schußwunden, Hirn-, Rückenmarks- und Nervenschüsse ebenso wie Brust- und Bauchschüsse, Extremitätenschüsse und andere schwere Kriegsverletzungen. Ein besonderer Abschnitt seiner Arbeit behandelt die Wirkung von Dum-Dum-Geschossen.
Seine kriegschirurgischen Erfahrungen aus dem zweiten Balkankrieg hat Friedrich zum ersten Mal am 27. Oktober 1913 im Verein für wissenschaftliche Heilkunde in Königsberg vorgetragen und kurz darauf in der "Münchener medizinischen Wochenschrift" veröffentlicht. Er ahnte nicht, daß er schon Monate später diese Kenntnisse einsetzen mußte, um verwundeten deutschen Soldaten zu helfen. Der erste Weltkrieg war ausgebrochen - als Generaloberarzt und beratender Chirurg des I. Armeekorps zog Friedrich ins Feld und nahm 1914/1915 an den schweren Kämpfen gegen die Russen in Ostpreußen teil. Bis an die Grenze seiner körperlichen Leistungsfähigkeit hat er mit fast übermenschlicher Anspannung bei der Versorgung der Verwundeten sein Wissen und seine Kräfte zur Verfügung gestellt, um die Leiden der vielen Schwerverwundeten zu heilen und zu mildern. Dabei zog er sich selbst ein ernstes Nieren- und Herzleiden zu. Schwerkrank kehrte er im Mai 1915 nach Königsberg zurück. Ein Kuraufenthalt in München und Baden-Baden sollte ihm Heilung bringen. Die Hoffnung war vergeblich. Am 15. Januar 1916 starb Geheimrat Professor Dr. Paul Leopold Friedrich in Königsberg. Allzu früh entriß der Tod der deutschen Medizin einen Mann, der in den wenigen Jahren, die ihm beschieden waren, Großes geleistet hat.

14.01.1964


Charlotte von Bülow Professor Friedrich heiratete 1900 in Leipzig Charlotte Freiin von Bülow, eine Tochter des Senatspräsidenten am Reichsgericht, Carl Freiherr von Bülow. Aus der Ehe gingen fünf Kinder (eine Tochter und vier Söhne) hervor.

Version : 18.12.2007 - Contents : Andreas W Friedrich